Die Jahre 1918 – 1950

Nach dem Zerfall von Österreich-Ungarn wurde Košice zum Bestandteil der CSR. Mit dem Schuljahr 1919/20 wurden neue Regeln im Schulwesen in die Praxis umgesetzt. 1918/19 gab es in der Höheren Mädchenschule parallel die Mädchenhandelsschule. Die Schule hatte eine gemeinsame Schulleitung und ein gemeinsames Lehrerkollegium. Sie blieb im selben Gebäude in der Deák-Ferenc-Straße, der späteren Šrobar-Straße. Im Zeitabschnitt, nach der Entstehung der CSR, wurde ein Teil des Komplexes (das frühere Mädcheninternat) für die Leitung der Staatseisenbahn in Košice aufgegliedert. Diese zog am 13. Januar 1923 endgültig aus. Die amtliche Dokumentation (Klassenbücher) wurde in der tschechoslowakischen Sprache geführt. Die Schule wurde damals von dem vorhergehenden Schulleiter Herrn Imrich Keller geleitet. Im Gegenteil zum vorhergehenden Schuljahr wurde weder das Lehrerkollegium noch der Stundenplan geändert. Der Unterricht wurde weiter in ungarischer Sprache gehalten. Das Schuljahr 1919/20 bedeutete auch für diese Schule einen Bruch. In Wirklichkeit wurde das Institut erst im April 1919 vom Schulreferenten Anton Štefanik in die Verwaltung der Tschechoslowakischen Republik übergeben und der 15. Mai 1919 bedeutete das definitive Ende der ungarischen Schule, aus der nun ein tschechoslowakisches Staatsreformrealgymnasium entstand.

Ein Teil des Gebäudes und der ursprüngliche Hauptteil des Komplexes befand sich, wie schon erwähnt wurde, in der Deák-Ferencs-Straße, der linke Flügel des Gebäudes in der Rákoczy-Straße und der rechte Flügel in der Bethlem-Straße. Der Schulkomplex diente während des Krieges und des Putsches als Unterkunft für die Armee und war sehr beschädigt. Die Entscheidung über die Gründung des Tschechoslowakischen Institutes wurde in den Sommer- monaten des Jahres 1919 getroffen, aber durch den Ausfall von Lehrern und Sprachschwierigkeiten bei den Schülern begann der richtige Unterricht viel später. Einer der Schulleiter, Herr Alojz Kulhánek, machte in der kurzen Existenz des Institutes wichtige Änderungen, die mit vielen amtlichen Urkunden bestätigt wurden. Die erste schriftliche amtliche Urkunde über das Institut ist das Telegramm von 10.10.1919 über die Bestimmung des Herrn Professor Hegedüs Murgaš zum Leiter des Realgymnasiums in Košice und des Herrn Professor Albert Wallo zum Leiter des hiesigen Institutes. Am 17. Oktober 1919 hat Prof. Wallo an Prof. Murgaš das Amt im Realgymnasium in Košice übergeben. Am selben Tag übernahm Herr Imrich Keller vom damaligen Direktor die Schlüssel der Höheren Mädchenschule und veröffentlichte den Einschreibetermin in der Ortszeitung. Am 23. Oktober wurde die Einschreibung beendet. Es wurde eine große Zahl von Mädchen angemeldet, insgesamt 261 Schülerinnen. Die ungarische Sprache wurde noch immer in allen Klassen, wenn auch nicht mehr als die einzig amtliche Sprache, unterrichtet. Weil viele der Mädchen nicht Slowakisch sprechen konnten, hat das Schulministerium neue Sprachchkurse gegründet. Diese Kurse dauerten fast drei Monate. Am Anfang besuchten 113 Mädchen Slowakischkurse (in 6 Abteilungen, 2 Stunden täglich). Als die Bürgerschulen (bei Ursulinen und Dominikanerinnen) und die evangelische Kirchenschule mit ungarischer Unterrichtssprache gegründet wurden, sind einige der Schülerinnen in diese übergetreten. Ein richtiger Unterricht in allen Fächern begann erst am 3. Februar 1920 und dauerte bis zum 26. Juni 1920 ohne Unterbrechung. Die Anfangsperiode des Institutes war sehr schwer. Es wurde mit der geringen Bereitschaft der Schüler slowakisch zu sprechen und mit dem Mangel an Lehrern und an Lehrbüchern gekämpft. Bis zum Ende des Schuljahres erwies sich, daß die slowakische Sprache für die Erklärung des Lehrstoffes ausreichte. Die Professoren gewannen das Vertrauen der Eltern und Schüler. Das Ergebnis der bisherigen Arbeit wies darauf hin, daß sich die ganze Mühe gelohnt hat. Das Schuljahr 1920/21 begann am 1. September. Im Sommer 1920 ergab sich eine Änderung in der Leitung des Institutes. Der bisherige Schulleiter Prof. Albert Wallo wurde zum Professor am Tschechoslow. Staatsgymnasium in Košice ernannt und an seine Stelle kam Viktor Prerovský - Professor am Tschechoslow. Staatsgymnasium in Banská Bystrica. Der neue Direktor leistete eine anstrengende, aber nützliche Arbeit. Er stellte einen ordentlichen Ablauf der Schule sicher. Er schaffte die Schuleinrichtung, Sammlungen, Schulhilfsmittel, Kataloge und das Inventar an, die es bei seiner Übernahme der Schule noch nicht gab. Er richtete eine Schülerselbstverwaltung den „Selbstbildungskreis“ der Mädchen ein, der bei öffentlichen Veranstaltungen und Schulfeiern mit musikalischem und Tanzprogramm aufgetreten ist. Änderungen gab es auch im Lehrplan. Die ungarische Sprache wurde nicht mehr als obligatorisches Lehrfach unterrichtet. Am Ende des Schuljahres war die Schüleranzahl 104. Im ersten Stock wurde ganz außergewöhnlich für 27 Mädchen vom Lande drei Klassenräume für Unterkunftszwecke eingerichtet. Die Monatsgebühr für Unterkunft in diesem neuen Internat betrug 350 Kronen. Im Souterrain war die Schulküche und neben ihr eine Mensa. In den nächsten Jahren stabilisierte sich am Tschechoslowakischen Staatsreformgymnasium in Košice das Lehrerkollegium und vervollständigten sich die Hilfsmittel und die Einrichtung. Die Kultur-, Aufklärungs- und Sportbetätigung der Schülerinnen war sehr umfangreich. Am 21. September 1921 kam Präsident T. G. Masaryk nach Košice. Am Willkommenszeremoniell nahmen alle Schülerinnen des Institutes und das ganze Lehrerkollegium teil. Im Jahre 1923, nach dem Abgang der Staatseisenbahn, konnte sich die Tätigkeit des Mädcheninternates weiterentwickeln. Schon im Herbst wurden 70 Mädchen ins Internat aufgenommen und neue Möbel gekauft. In kleine Zimmer zogen auch mehrere Professoren des Institutes, die bis zu diesem Zeitpunkt in Kabinetten mit allen Lehrmitteln wohnten. Das erste Abitur, das am 2. Juni 1923 stattfand, war einer der wichtigsten Momente in der ganzen Existenz des Institutes. Herr Ladislav Seitl wurde vom Schulinspektorat zum Vorsitzenden der Abitur-kommission ernannt. Nach dem 1. Januar 1925 wurde in das Amt des Schulleiters des hiesigen Institutes Herr Professor Alojz Kulhánek von der Tschechoslow. Staatsrealschule in Prag VIII. ernannt. Im Oktober 1925 übernahm er das Schulamt. Der Schulleiter Alojz Kulhánek hatte großen Einfluß auf die Entwicklung des inneren Schullebens, besonders auf die Kultur- und Volksbildung der Schülerinnen und vor allem auf die steigende Publizität der Schule in der Košicer Öffentlichkeit. Er führte die erziehungsgeselligen Kreise ein, in denen es verschiedene Zirkel gab. Die ausdrucksvollsten Ergebnisse erreichte der Theaterzirkel, dessen dramatische Gruppe im Laufe von 3 Jahren 10 Vorstellungen veranstaltete. Im März 1926 traten die Schülerinnen auf der Bühne des Ostslowakischen Nationaltheaters auf. Das Theater war ausverkauft, die Vorstellung hatte einen großen Erfolg. Die Männerrollen wurden mit den Jungen des Realgymnasiums besetzt. Meistens wurden Theaterstücke von Neruda und Timrava inszeniert. In diesem Jahrzehnt wurden gelegentliche Schulfeste zur Erinnerung an berühmte Persönlichkeiten aus der tschechischen und slowakischen Geschichte realisiert. Besonders erinnerten sich die Schülerinnen und Professoren mit Ehrfurcht an die Persönlichkeit des Ministers, an den General Dr. M. R. Štefánik, weiter an den Geburtstag von J. A. Komenský und vom Präsidenten T. G. Masaryk. Der Geburtstag des Präsidenten war ein richtiges großes Fest im Institut. Die Mädchen hatten an den Herrn Präsidenten besonders schöne Erinnerungen. Im Mai 1926 unternahmen sie einen Ausflug nach Prag und nach Lany, an dem 120 Schülerinnen, 5 Lehrerinnen und der Direktor des Institutes teilnahmen. Der Herr Präsident unterhielt sich mit ihnen mehr als zwei Stunden. Bei diesem Zusammentreffen waren auch Dr. Alica Masarykova, Dr. Karel Capek, Josef Capek, Frána Šrámek, Dr. Vancura und Ing. Prikryl anwesend. Es ist nötig zu sagen, daß in der Höheren Mädchenschule ein einziger Junge, Vladimír Lastowiecki, lernte, für den das Schulministerium eine Ausnahme machte. Hier lernte er zwei Schuljahre (7. und 8. Klasse) und er legte im Juni 1927 das Abitur mit Auszeichnung ab. Dieser Schüler war ein außerordentlich aktives Mitglied des Theaterzirkels in der Schule. Ein wichtiger Moment in der Geschichte des Institutes ist die Veränderung seines Typs. Im Schuljahr 1928/29 wurde begonnen, nach dem neuen Lehrplan des Realgymnasiums zu unterrichten. Die Schule hat auch den neuen Namen bekommen: Das städtische Realgymnasium für Mädchen in Košice. Im ganzen Jahrzehnt vom Schuljahr 1928/29 bis 1937/38 wurden der Inhalt und auch der Lehrplan für den neueren Schultyp - das städtische Realgymnasium für Mädchen - reorganisiert. Die Schülerinnen- und Professorenzahl wuchs ständig an. Die Schule erreichte ausdrucksvolle Erziehungs- und Bildungsergebnisse. Im Juni 1928 wurde für die Leitung des Institutes zeitweilig Prof. František Sládek beauftragt. Gleichzeitig wurde er auch zum Direktor des Mädcheninternats ernannt. Die Strukturbeispiele der Schülerinnen aus dem ganzen Jahrzehnt: das erste Schuljahr 1928/29 und das letzte 1937/38: Im Schuljahr 1928/29 besuchten die Schule 262 Schülerinnen von der 1. bis zur 8. Schulstufe in 10 Klassen. Die Mehrheit der Mädchen stammte aus Košice und der nahen Umgebung. Fast alle waren tschechoslowakische Staatsangehörige, tschechoslowakischer, tschechischer, ungarischer und jüdischer Nationalität. Die überwiegende Mehrheit war katholischer, dann jüdischer und anderer Religion. Die Sozialzusammensetzung war bunt. Die Mehrheit der Schülerinnen stammten aus Familien von Angestellten und Händlern, der Intelligenz und Handwerker, am wenigsten aus den Familien von Bauern und Arbeitern. Am Anfang jedes Schuljahres wurde sowohl ein amtlicher Betrag, die sogenannte Einschreibgebühr, als auch in jedem Halbjahr das Schulgeld bezahlt. Die Mehrheit wurde vom Schulgeld auf Antrag der Eltern befreit. Die Ursachen waren: niedriges Einkommen der Eltern und ausgezeichnete Leistungen der Schülerinnen. Die Studienleistungen der Schülerinnen am Ende des Schuljahres 1928/29 waren sehr gut, befriedigend und ausreichend. 25 Mädchen durften im Herbst die Wiederholungsprüfungen ablegen. Außer dem theoretischen Unterricht im Schulgebäude erlaubte der Leiter des Institutes alljährlich die Fachexkursionen in die Fabriken, die in der Unterrichtszeit stattgefunden haben. Die Ausflüge und kulturelle, historische, geographische und botanische Lehrexkursionen fanden mit den Schülerinnen der einzelnen Klassen oder mit 2 vereinten Klassen statt. Sehr bunt und interessant war die Tätigkeit der selbstbildenden Zirkel. Die Mädchen erreichten unter der Leitung ihrer Professoren schöne Ergebnisse unter den Oberschulen in der Stadt und auch in der Slowakei. Im Schuljahr 1929/30 haben 15 Schülerinnen des Institutes an dem Kongreß der Allslawischen Oberschulstudentenschaft in Belgrad teilgenommen. Die Interessen der Mädchen für Sport waren in dieser Zeit verschiedenartig, aber sehr zuträglich für ihre gesunde Körperentwicklung. Sie trieben verschiedene Sportarten. Viele Schülerinnen waren aktive Mitglieder in Sportvereinen. Die Zahl der Klassen und der Schülerinnen im Zeitraum dieses Jahrzehntes (1928/38) wuchs im Institut ständig, wie z. B. 1928/29 - 262 Schülerinnen, 10 Klassen 1937/38 - 602 Schülerinnen, 17 Klassen.

Die ganze Zeit war der Leiter des Institutes Prof. František Sládek. Das Lehrerkollegium wurde stabilisiert und wuchs von 20 auf 30 Mitglieder. Im Institut wurden verschiedene Sammlungen eingerichtet und vervollständigt (die Lehrer- und Schulbibliothek u a.). Die Mädchen sprachen als Muttersprache Tschechoslowakisch, Ungarisch, Deutsch und Russisch. Die Schülerschaft war überwiegend der römisch-katholischen, dann jüdischer, der evangelischen Religion A. B., der tschechoslowakischen, der griechisch-katholischen Religion und die anderen auch ohne Bekenntnis. Die Sozialzusammensetzung in diesem Schuljahr ist nicht bekannt. Das Schulgeld wurde wie bis jetzt gesammelt. Aber es gab mehr Schülerinnen, die von den Schulgebühren befreit wurden. Die Schulsammlungen mit den Lehrmitteln wurden in diesem Jahrzehnt erweitert. Der Elternbeirat übernahm die Funktion des Unterstützungsvereins. In allen 17 Klassen unterrichtete man schon nach dem neuen Lehrplan. Die schriftlichen Reifeprüfungen fanden im April 1938 in diesen Fächern statt: Tschechoslowakische Sprache, Latein, Französisch und Deutsch. Die mündlichen Prüfungen in diesem Schuljahr schlossen Ende Mai alle 35 Schülerinnen der achten Klassen erfolgreich ab. Im Internat im Gebäude des Institutes wohnten 51 Mädchen. Die Monatsgebühr war 340 Kronen. Diese Gebühr umfaßte gesundes, bequemes Wohnen, reichliche Nahrung, Aufsicht und Hilfe beim Studium, ärztliche Untersuchung, Medikamente und Baden, das für jedes Mädchen verpflichtend war. Ungefähr 10 Mal im Jahr bekam jedes Mädchen Theaterkarten (in die Loge). Die Mädchen gingen gemeinsam mit den Lehrerinnen, Erzieherinnen und mit der Leiterin zu Konzerten und in die Tanzschule. Im Internat standen den Mädchen 3 Klaviere, ein Radio und ein Plattenspieler zur Verfügung. Der Schulhof diente im Sommer als Spielplatz, im Winter als Eislaufplatz. Das Tschechoslowakische Rote Kreuz hat zwei Mädchen ein Schuhpaar gespendet u.s.w.

Der selbstbildende Zirkel der Schule war auf allen Schulfesten, auch auf den stadtweiten Festen aller Mittelschulen tätig. Sie veranstalteten am 4.5.1938 zu Erinnerung an das 10. Todesjubiläum von M. R. Štefánik eine Akademie. In diesem Schuljahr wurde im Institut der gemeinsame Lesesaal eingerichtet. Den Schülerinnen stellte man hier außer Büchern auch verschiedene Zeitschriften zur Verfügung. Diese bekam die Schule von den örtlichen Buchhändlern, von den Mitgliedern des Lehrerkollegiums und vom Elternbeirat geschenkt.

Infolge von umfangreichen politischen Änderungen, die im Herbst 1938 in Europa geschahen, wurde Košice Ungarn angeschlossen. Das Schuljahr 1938/39 fing mit Verspätung an. Das staatliche Mädchen-realgymnasium wurde in ein Ungarisches königliches Staatsmädchengymnasium umgenannt. Auf Grund der neuen Einschreibung der Schülerinnen wurde am 16. November 1938 die slowakische Filiale des Gymnasiums eingerichtet. Die überwiegende Mehrheit der Mädchen bildete die Klassen mit der ungarischen Unterrichts- sprache. In 16 Klassen waren insgesamt 533 Mädchen. Außerdem wurde in jedem Jahrgang eine slowakische Klasse eingerichtet (zusammen 8 Klassen). Die slowakische Filiale bildeten die Schülerinnen aus dem ehemaligen tschechoslowakischen Staatsgymnasium. Der kurzfristige Schulleiter wurde Kálmán Osztián, und Dr. Lajos Sipos wurde zu seinem Stellvertreter ernannt. Im neugebildeten Lehrerkollegium gab es 40 Mitglieder, 20 davon unterrichteten auch in den Klassen mit slowakischer Unterrichtssprache (in der slowakischen Filiale). Die Šrobár-Straße wurde auf Szathmary-Gyergy-Straße umbenannt. Der ordentliche Unterricht begann erst im Dezember 1938. Der Verordnung des Ministers entsprechend unterrichtete man nach dem vorübergehenden Lehrplan. In den höheren Klassen unterrichtete man dem tschechoslowakischen Lehrplan, im ersten Jahr dem ungarischen Lehrplan nach. Wegen verschiedener Bildungsgrade und des Mangels an Lehrbüchern lief der Unterricht nur mit Schwierigkeiten ab. Im Schulgebäude funktionierte auch weiterhin das Internat. Im März 1939 wurde Osztián Kálmán zum offiziellen Direktor des Ungarischen königlichen Staatsmädchengymnasiums in Košice. In die slowakischen Klassen dieses Institutes meldete sich im Schuljahr 1939/40 eine sehr kleine Anzahl von Mädchen. Das Religions- und Kulturministerium ordneten eine völlige Abschaffung der slowakischen Filiale des Institutes an. Die eingeschriebenen Schülerinnen wurden auf das Ungarische königliche Staatsknabengymnasium mit slowakischer Unterrichtssprache in Košice in der Post-Straße versetzt. In diesem Schuljahr zählte die Schule 472 Schülerinnen in 13 Klassen von I. bis zum VIII. Jahrgang. Das Lehrerkollegium umfaßte 27 Mitglieder. Nach Entscheidung der zuständigen Schulämter, wurde das Mädchengymnasium im Jahre 1939 in die Schulräume in der Zbrojnicná-Straße, die von den Dominikanerschwestern vermietet wurden, umgesiedelt. Im hiesigen Staatschulgebäude in heutiger Šrobár-Straße wurde das Ungarische königliche Jan-Hunfalvyks-Staatsgymnasium gegründet. Seine Übersiedlung aus Miskolc ordnete das Schul- und Kultur- ministerium mit der Verordnung Nummer 46/1421 aus dem Jahre 1939 an. Schon im 2. Schuljahr 1940/41 umfaßte das Gymnasium fast 500 Schüler. Vom I. bis IV. Jahrgang wurde hier nach dem ungarischen System unterrichtet. Wegen des Mangels an Räumen wurden die Schule in die Kovácska-Straße verlegt. Vor dem Ende des 2. Weltkrieges bekam das Gymnasium wieder das Schulgebäude in der Szathmary-Straße (Šrobár-Straße).

Ab dem Jahre 1942 diente dieses Gebäude als Militärkrankenhaus. Hierher wurden die verletzten Soldaten aus der Ostlinie im 2. Weltkrieg gebracht. Im Mädchengymnasium gab es nach der Übersiedlung aus der Šrobar-Straße am Anfang des Schuljahres 1939/40 insgesamt 13 Klassen. Das Lehrerkollegium, der Schulleiter, die Zahl der Mädchen in den Klassen haben sich in den folgenden Schuljahren praktisch nicht verändert. Der Lehrplan wurde im vorhergehenden Schuljahr verändert und es wurde nach dem veränderten Lehrplan wieder unterrichtet. Es sind immer neue schriftliche Quellen und Jahresberichte dieses Mädchengymnasiums erschienen, so kann man seine weitere Existenz nach dem Herbst 1944 ungefähr so charakterisieren:

Die Schülerinnen stammten meistens aus Beamten-, Unternehmer-, Intellektuellen-, Offiziers- und Kleinhändlerfamilien. Mehr als 93% der Mädchen wohnten bei ihren Eltern in Košice. Aus der nahegelegenen Umgebung besuchten etwa 5% der Mädchen täglich die Schule. 2% der Mädchen wohnten im Internat. Bei 91% der Schülerinnen galt als Muttersprache Ungarisch, 4,7% Slowakisch , 4% Deutsch und beim Rest waren es andere Sprachen. Die Studienergebnisse waren gut und sehr gut. Im Durchschnitt schlossen ungefähr 2% der Mädchen die Schule (das Studium) nicht ab.

Während des ganzen Studiums wurden systematisch Ungarisch als Amts- oder Muttersprache, die slowakische Sprache, Latein, Mathematik, Physik, Chemie, Geschichte, Philosophie, Naturwissenschaft und Handarbeiten unterrichtet. An der Schule war der Elternbeirat tätig, der die Schule vor allem mit Geld unterstützte. Auf den pädagogischen Beratungen widmete man unter anderem oft die Aufmerksamkeit der vaterländischen Erziehung der Mädchen, ausdrucksvoll wurde die Qualität der Arbeit des Klassenlehrers akzeptiert. Im Jahresbericht der Schule im Schuljahr 1940/41 wird das 50. Gründungsjubiläum der Höheren Mädchenschule, bzw. Mittelschule für Mädchen in Košice im Gebäude des Schwarzen Adlers (Cierny Orol) erwähnt. Die Schülerinnen und das Lehrerkollegium erinnerten sich an das Ereignis auf den Schulfesten, und in den Unterrichtsstunden.

Den verschiedenen Interessen widmeten sich die Schülerinnen in den Nachmittagsstunden: in kulturellen, künstlerischen, literarischen, historischen und sportlichen Aktivitäten unter der Leitung von Lehrern. Sie waren Mitglieder in mehreren Vereinen: Sanitäts-, Religions-, Sportvereine und Mädchenskauting. Zwei Schülerinnen bekamen in jedem Schuljahr das Miklos-Horthys-Stipendium (200 pengö). Eine große Zahl der Mädchen zahlte das Schulgeld (von 20 bis 100 pengö pro Schülerin). Nur eine kleine Zahl von Schülerinnen (das Schuljahr 1941/42) wurde vom Schulgeld befreit (7-8 %). Für die Berichtigungsprüfungen, die vor dem Anfang des neuen Schuljahres waren, zahlte man eine Sondergebühr. Zu festlichen Gelegenheiten trugen die Schülerinnen die vorgeschriebene Uniform. Es waren dunkelblaue Kleider und eine dunkle Mütze mit dem Schulabzeichen. Im Sommer waren es weiße Blusen. Für den Alltag trug man eine Kleidung aus blauem, weißpunktiertem Stoff mit einer weißen Schürze. Alles im gleichen Schnitt. Die Tätigkeit der Schule wurde im Oktober 1944 beendet, als sich die Stadt zur Evakuation wegen der Kampfoperationen vorbereitete. Noch vor Ende des II. Weltkrieges gab der Slowakische Nationalrat (SNR) am 6. September 1944 die Verordnung über die Verstaatlichung des Schulwesens und über die Auflösung des Verbotes der Koedukation an den Schulen in der Slowakei aus. Mit dem Rundschreiben Nummer 4 regelt das Betrautenamt des Nationalrates für Schulwesen und Kultur vom 14. März 1945 die Veränderung des Lehrplanes des Gymnasiums für das Schuljahr 1944/45 in allen Schulgängen.

Das Gymnasium in der Šrobár-Straße wurde im Schuljahr 1945/46 mit dem Namen Staats- mädchengymnasium in Košice wiedergeboren. Es wurde in denselben Räumen wie vor dem Jahre 1938 eingerichtet. Das Interieur des Schulgebäudes wurde vom Krieg ziemlich zerstört und viel Arbeit und Mittel wurden zu seiner Erneuerung bestimmt. Im zweiten Teil des Gebäudes wurde wieder ein Mädcheninternat eingerichtet. Das Internat erneuerte seine Tätigkeit ab dem Schuljahr 1947/48 und wurde offiziell das II. staatliche Mittelschulinternat für Mädchen in Košice genannt. Im Schuljahr 1946/47 wurde zum zeitweiligen Leiter der Schule der Beauftragte des Schulwesens und Kulturministeriums in Bratislava, Prof. Jozef Baranik, ernannt. Das Lehrerkollegium umfaßte 18 Mitglieder. Die Schule besuchten schon 496 Schülerinnen in 13 Klassen vom 1.-8. Jahrgang. Die Durchschnittszahl der Schülerinnen in den Klassen überstieg 30. Die größte Zahl von ihnen stammte nach dem Geburtsort aus der Umgebung von Košice - 237, aus der Stadt Košice -210, aus Tschechien - 5, aus dem Ausland - 24. Tschechoslowakischer Staatsangehörigkeit waren 470 Schülerinnen, 436 Schülerinnen sprachen slowakisch, 9 hatten Tschechisch, 22 Ungarisch als Muttersprache. 333 Schülerinnen gaben römisch-katholische, 44 - griechisch-katholische, 66 - evangelische und 27 - israelische Religion an. Der Beruf der Eltern: im staatlichen und öffentlichen Dienst - 265 Eltern, 66 waren Bauern, 39 -Gewerbetreibenden , Arbeitnehmer bei den Gewerbetreibenden - 30, im Handel und Finanzwesen - 56, freie und andere Berufe - 23. Die Studienleistungen der Schülerinnen am Ende des Schuljahres 1946/47 waren folgende: 143 Schülerinnen bestanden sehr gut, 120 - gut, 166 - genügend, und 49 Schülerinnen bestanden ungenügend. An der Schule studierten 10 Schülerinnen extern. In den 1. Schulgang wurden die Schülerinnen nach den Aufnahmeprüfungen aufgenommen und jede von ihnen bezahlte bei der Einschreibung 70 Kronen. Der Gesundheitszustand der Schülerinnen war nicht befriedigend. Der Schularzt bemerkte, daß viele Schülerinnen an allgemeinkörperlichen Schwächen leiden. Die Schule wurde für eine Woche wegen Grippe geschlossen. Es wurden Gesundheitskarten eingeführt. Die Abteilung für Versorgung des Nationalkomitees der Stadt Košice verlieh den Schülerinnen die Karten für Schuhwaren und für Schuheinkauf. 80 schwache und die an Unterernährung Leidende bekamen täglich in der Schule kostenlos ein Getränk. Kakao wurde in diesem Schuljahr im Rahmen der Schul- verpflegungsaktion des Herrn Sharp „American Relief“ verteilt.

Im Jahre 1948 geschah eine Änderung des Schulsystems. In Kraft trat das Gesetz Nummer 95/48 über die Einheitsschule. Zunächst wurden aus den gegenwärtigen 8-jährigen Gymnasien die Schulen der III. Stufe gebildet, für die Schüler des 5.-8. Schuljahres. Das Staatsmädchengymnasium in Košice in der Šrobár-Straße 46 hört auf, in seiner bisherigen Form zu existieren, und die neue Schule wird gestattet. Am 1.9.1948 bekommt sie einen neuen Namen: Das 2. Gymnasium in Košice, Šrobár-Straße 46. Zum Schulleiter wurde wieder Josef Baranik ernannt. Im Schuljahr 1949/50 wurde Štefan Racek zum Direktor und in der Schule gab es 11 Klassen (1.-4. Jahrgänge) und insgesamt 340 Schüler.