Die Jahre 1970–1990

Im nächsten Zeitabschnitt gab es in unserem Schulwesen immer wieder Reformen. Die Reform aus dem Jahre 1969 bedeutete wieder eine Rückkehr zu den Gymnasien. Gymnasien waren das Beste in der Schulgeschichte. Das Studium dauerte 4 Jahre. Das Bilden der Gymnasiumsklassen zwischen den allgemeinbildenden Klassen wurde langsam erfolgreich. Im 1. Schulgang des Schuljahres 1969/70 entstanden 5 Gymnasiumsklassen und 4 allgemeinbildende Klassen. Mit dem 2. und 3. Jahrgang endete das Studium als allgemeinbildende Schule.

Der Schulleiter war Herr Emil Sommer. Seine Vertreter waren Herr Ondrej Filo für pädagogische Angelegenheiten und Herr Ján Kušnier für naturwissenschaftliche Fächer. In der Leitung gab es keine Änderungen bis 1979. Nur im Jahre 1977 wurde auf das Amt der Vertreterin für außerschulische Tätigkeit Frau Olga Katreniaková berufen.

In dem Schuljahr 1969/70 gab es in 26 Klassen 860 Schüler, davon 537 Mädchen. Die Zahl der Pädagogen war 43. Die Schüler konnten sich auf naturwissenschaftliche oder auf gesellschaftswissenschaftliche Richtung orientieren. Sie hatten daneben die Möglichkeit, die englische, deutsche oder französische Sprache zu wählen. Die russische Sprache war bis 1990 ein Pflichtfach. Die Fremdsprachen wurden die ganze Zeit als obligatorische oder fakultative Fächer unterrichtet. Dazu gab es noch die Konversation in Fremdsprachen.

In den nächsten Schuljahren wuchs die Schülerschaft ständig an. Im Schuljahr 1972/73 gab es schon 983 Schüler (davon 592 Mädchen) in 27 Klassen. In der Schule unterrichteten 51 interne Lehrer. Im Juni 1973 schlossen die letzten Abiturienten der allgemeinbildenden Schule das Studium mit dem Abitur ab.

Im Schuljahr 1974/75 hat unser Gymnasium 2 Experimentklassen eröffnet. Diese Klassen wurden aus den Schülern aller Košicer Grundschulen des 8. Schulganges gebildet. Es wurden insgesamt 72 Schüler, die die Aufnahmeprüfungen erfolgreich bestanden hatten, aufgenommen.

Eine Klasse war die Klasse mit erweitertem Deutschunterricht, der nach einem speziellen Lehrplan praktiziert wurde. In diesem Schuljahr wurde an unserem Gymnasium eine neue Form des Studiums eingeführt: ein zweijähriger Kurs für das externe Studium mit Abiturabschluß. Die Abiturienten legten die Reifeprüfungen im Schuljahr 1976/77 ab. In den Jahren 1977/78 bis 1982/83 machten das Abitur weitere Klassen mit der Bezeichnung „Zweijähriger Kurs“ und im Jahre 1983 endete diese Studiumform an unserer Schule. Die Form des Externstudiums neben Berufstätigkeit dauerte nach dem Lehrplan des Gymnasiums bis 1992.

Der Mangel an Schulräumen in Košice und das Bevölkerungswachstum beendete eine höhere Anzahl von Schülern in den Jahren 1976-81. Die Zahl der Schüler stieg auf 1000, und es gab 27 Klassen. 61 Lehrer haben unterrichtet. Es gab mehr Klassen mit Naturwissenschaftsorientierung, nur 6 Gesellschaftswissenschafts-klassen.

In diesen Schuljahren arbeiteten an unserem Gymnasium mehrere Zirkel verschiedener Lehrfächer, wo die Schüler in der Freizeit ihre Kenntnisse unter der Leitung von unseren Lehrern verwenden konnten. Diese Tätigkeit fand im Rahmen des Sozialistischen Jugendverbandes SZM statt, unsere Schüler waren sehr aktiv und erfolgreich.

Ein Jahr später (1979) änderte sich die Leitung der Schule wesentlich. In die Rente gingen Direktor Emil Sommer und der Stellvertreter Ondrej Filo. Zum neuen Schuldirektor wurde Ján Kušnier und zu seinen Stellvertretern wurde Žofia Figelová (aus dem Gymnasium in Spišská Nová Ves ) und Alexej Chobor (aus der Schule für Berufstätige) ernannt.

Von diesem Jahr an erfüllte unsere Schule die Bedingungen des Mustergymnasiums auf dem Gebiet der Informationstätigkeit für die Lösungen der Fachklassen, für die technische Einrichtung und für die materielle Ausstattung der Fachklassen. Das Programm der Elektronisierung der Mittelschule wurde durchgesetzt.

Im November 1980 war zu Besuch an unserem Gymnasium der lettische Dichter und Schriftsteller Mieželajtis. Diesen geehrten Gast begleiteten slowakische Schriftsteller und Dichter: Ján Solovic, Luboš Jurík und Juraj Pado. Der Letzte war zugleich Lehrer der slowakischen Sprache und Literatur unseres Gymnasiums. Beim Auftritt bezauberte Dichter Mieželajtis die Zuhörer durch seine Direktheit.

Im Schuljahr 1981/82 dehnte man die Lehrfächer im 3. Jahrgang aus. Man ergänzte die Grundlagen des Maschinenbaues, der Elektrotechnik und der Programmierung. Unsere Schule, die gute materielle und Personalbedingungen hatte, wurde als Gymnasium für Maschinenbau für 21 Gymnasien auf dem Gebiet der Ostslowakei beauftragt. Die Beauftragung koordinierte die Aktivität des praktischen und theoretischen Unterrichts an unserer Schule und bat anderen Gymnasien allgemeine Hilfe im Bereich der Organisation, Information und Methodik an. Der Leiter wurde Ing. Pavol Carný. Die Abiturienten legten neben den allgemeinen Fächern die Prüfung auch in Grundlagen der Fachausbildung (Maschinenbau, Elektrotechnik, Programmierung) ab und sie bekamen davon auch Reifezeugnisnoten.

In den Schuljahren 1981 bis 1988 sank die Zahl der Schüler von 952 auf 791, die Zahl der Klassen bewegte sich etwa von 22 bis 26 und die Zahl der Lehrer änderte sich von 47 bis 56. Im Schuljahr 1982/83 trat eine Änderung in der Schulleitung ein. RNDr. František Jarošinec wurde anstatt Alexej Chobor, der in die Rente ging, zum Stellvertreter des Schulleiters RNDr. Ján Kušnier.

Im nächsten Jahr besuchte unser Gymnasium eine Delegation von 26 Mittel- und Hochschullehrern und Schulinspektoren aus Japan. Sie sahen sich die Fachklassenräume an und diskutierten über die Arbeit der Schule mit der Leitung, mit den Pädagogen und natürlich auch mit den Schülern.

Im nächsten Schuljahr kam eine neue Konzeption in die Mittelschule, die einen Anschluß an die Grundschule sucht. Zum ersten Mal darf man in Wahllehrfächern die Reifeprüfung machen. Es wurde ein neues Wahlfach eingeführt: die Kultur- und Erziehungstätigkeit. Es war eine Synthese von mehreren Fächern: Kunstgeschichte, sprachliche Äußerung, Grundlage der Pädagogik, Psychologie und Soziologie. Dieses inhaltlich anspruchsvolle Wahlfach unterrichtete PhDr. Ruzena Šlampová und zwei externe Kolleginnen.

Das Schulgebäude heutzutage

Das Schuljahr 1989/90 war sehr unruhig. Nach den Ereignissen im November `89 änderte sich die politische Szene und die gesellschaftliche Atmosphäre. Der Schulkreis, voll von Ideologie, reagierte sehr intensiv auf diese Änderungen. Die ersten Wochen störten den Unterricht. Es rief die Unruhe und die Suche nach einer festen Orientierung hervor. Im Schuljahr 1990 faßte das Lehrerkollegium einen Entschluß, wer in diesen veränderten Bedingungen die Schule leiten wird. In den Wahlen gewann der bisherige Direktor RNDr. Ján Kušnier und für die Funktion seiner Vertreter bekamen das Vertrauen Frau Eva Sedileková und RNDr. Neitus Klein. Es wurde für eine anderthalbe Wahlperiode gewählt. In 24 Klassen lernten insgesamt 862 Schüler. Nach dem grundsätzlich geänderten Lehrplan ist die russische Sprache kein obligatorisches Lehrfach mehr, sondern ein fakultatives. Der Lehrer kann seine pädagogischen Erfahrungen dem Lehrstoff anpassen. Der Unterricht wurde von der Ideologie getrennt. Gesetzmäßig wurde die Rechtssubjektivität der Schule festgesetzt. Es entstand der Schulrat .

Für einen besseren Englischunterricht hat sich die Schule durch die internationale Assoziation Lektoren aus den USA gesichert. Bis März 1991 war es das Ehepaar Charles und Sandra Wagoner.

In der neuen Wahl ist zum Schulleiter des Gymnasiums RNDr. Neitus Klein geworden, zu seinen Stellvertreterinnen PaeDr. Eva Bottliková und die uns bekannte Frau Eva Sedileková.

Im Schuljahr 1991/92 wurde eine Klasse mit erweitertem Englischunterricht eröffnet. Die Schüler wurden nach speziellen Aufnahmeprüfungen aufgenommen. Man unterrichtet in einer solcher „englischen“ Klasse nicht nur Englisch und Konversation in Englisch, sondern auch Erdkunde, Ästhetik mit Kunstgeschichte und Informatik. Als Englischlehrerin wirkt in dieser Klasse Sandra Hall, eine erfahrene Pädagogin aus der Oberschule St.Paul in Minesota in den USA. Sie lehrt bei uns den vollen Lehrauftrag.

Auch unsere Schüler interessieren sich jetzt immer mehr für das Studium im Ausland.